Donnerstag, 1. Mai 2003

Fidel Castro Ruz zur Kundgebung anläßlich des Internationalen Feiertages der Werktätigen auf dem Platz der Revolution. Havanna, am 1. Mai 2003

Erlauchte Gäste!

Liebe Mitbürger!

KUBA UND DER NAZIFASCHISMUS

Unser heroisches Volk hat während 44 Jahren von einer kleinen Insel der Karibik aus gekämpft, wenige Meilen von der mächtigsten imperialistischen Macht entfernt, die je die Menschheit kennengelernt hat. Damit hat es eine Seite ohne Präzedenzfall in der Geschichte geschrieben. Niemals sah die Welt einen so ungleichen Kampf.

Diejenigen, die glaubten, daß der Aufstieg des Imperiums zur einzigen Supermacht, dessen militärische und technologische Macht keinerlei Gegengewicht auf der Welt haben, Angst oder Entmutigung im kubanischen Volk hervorrufen würden, haben keine andere Alternative, als vor dem vervielfachten Mut dieses heldenhaften Volkes zu erstaunen. An einem Tag wie heute, ruhmreiches Datum der Werktätigen, an dem des Todes der fünf Märtyrer von Chicago gedacht wird, erkläre ich im Namen der Million der hier versammelten Kubaner, daß wir den Bedrohungen die Stirn bieten werden, wir werden keinerlei Druck weichen, und wir sind bereit, das Vaterland und die Revolution mittels der Ideen und der Waffen bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen.

Welches ist die Schuld Kubas? Welcher ehrliche Mensch hat Grund es anzugreifen?

Mit seinem eigenen Blut und den dem Feind entrissenen Waffen hat sein Volk eine grausame, durch die Regierung der Vereinigten Staaten aufgezwungene Tyrannei besiegt, die 80 000 Männer unter Waffen hatte.

Es war das erste Gebiet in Lateinamerika und der Karibik, das frei vom Imperialismus war, und das einzige Land der Hemisphäre, wo während der gesamten post-kolonialen Ära Folterknechte, Mörder und Kriegsverbrecher, die mehrere Zehntausende von Menschen töteten, exemplarisch bestraft wurden.

Es hat den Grund und Boden komplett zurückgewonnen und an die Bauern und Landarbeiter übergeben. Die Naturschätze und die Industrien und die wichtigsten Dienstleistungen wurden in die Hände des einzigen wirklichen Eigentümers gelegt: der kubanischen Nation.

In weniger als 72 Stunden, ohne Pause Tag und Nacht kämpfend, hat Kuba die Söldner- Invasion von Giron zerschlagen, die von einer Regierung der Vereinigten Staaten organisiert worden war, was eine direkte militärische Intervention jenes Landes und einen Krieg von nicht zu berechnenden Folgen verhinderte. Die Revolution hatte schon die Ejercito Rebelde (Rebellen-Armee), mehr als 400 000 Waffen und mehrere Hunderttausende von Milizangehörigen.

Sie begegnete 1962 dem Risiko, mittels Dutzenden von Atomwaffen angegriffen zu werden, ohne jegliches Zugeständnis.

Sie besiegte den auf das ganze Land ausgedehnten schmutzigen Krieg auf Kosten von mehr Menschenopfern, als sie für den Befreiungskrieg zahlen mußte.

Ertrug unerschütterlich Tausende von der Regierung der Vereinigten Staaten organisierte Sabotageakte und Terrorangriffe.

Vereitelte hunderte von Mordplänen gegen Leader der Revolution.

Inmitten einer rigorosen Blockade und des Wirtschaftskrieges, die schon fast ein halbes Jahrhundert dauern, war Kuba in der Lage, in einem Jahr das Analphabetentum zu beseitigen, das die anderen Länder Lateinamerikas in mehr als vier Jahrzehnten nicht haben besiegen können, und auch nicht die Vereinigten Staaten.

Es brachte hundert Prozent der Kinder kostenlose Bildung.

Es hat den höchsten Index beim Schulverbleib —mehr als 99 Prozent zwischen der Vorschule und der neunten Klasse— von allen Nationen der Hemisphäre.

Seine Schüler der Grundstufe nehmen den ersten Platz auf der Welt bei Kenntnissen der Sprache und der Mathematik ein.

Es hat ebenfalls den ersten Platz in Bezug auf Lehrer pro Schüler und Schüler pro Klassenraum.

Alle Kinder mit physischen oder geistigen Schwierigkeiten lernen in Spezialschulen.

Das Erlernen der Computertechnik und die intensive Verwendung von audiovisuellen Mitteln wird heutzutage bei allen Kindern und Jugendlichen in Stadt und Land angewendet.

Das Lernen mit einer finanziellen staatlichen Vergütung verwandelte sich zum ersten Mal auf der Welt in eine Möglichkeit für alle Jugendliche zwischen 17 und 30 Jahren, die weder Lernende waren, noch einer Beschäftigung nachgingen.

Jeder Bürger hat die Möglichkeit ein Studium durchzuführen, das ihn von der Vorschule bis zum Erreichen des Doktortitels in Wissenschaften bringt, ohne einen einzigen Centavo auszugeben.

Die Nation hat heute mehr als 30 Universitätsabsolventen, Intellektuelle und professionelle Künstler auf jeden von denen, die vor der Revolution existierten.

Die durchschnittlichen Kenntnisse eines kubanischen Staatsbürgers erreichen schon mindestens 9 Schuljahre.

In Kuba gibt es nicht einmal mehr das funktionelle Analphabetentum.

Schulen zur Ausbildung von Künstlern und Kunstausbildern wurden auf alle Provinzen des Landes verbreitet, wo mehr als 20 000 Jugendliche Lehrgänge absolvieren und ihr Talent und ihre Berufung entwickeln. Zusätzlich tun es Zehntausende in Schulen zur Förderung der Berufung, die Quelle der Fachschulen sind.

Die Universitätsaußenstellen sind schon nach und nach auf alle Kreise des Landes verbreitet. Niemals wurde an einer anderen Stelle so eine riesige Bildungs- und Kulturrevolution durchgeführt, die Kuba mit großem Abstand in das Land der größten Kenntnisse und Kultur der Welt verwandeln werden, indem wir uns an die tiefgreifende Martianische Überzeugung halten, daß „ohne Kultur keine Freiheit möglich ist".

Die Säuglings- und Kindersterblichkeit wurde von 60 pro jede tausend Lebendgeborene auf eine Ziffer, die zwischen 6 und 6,5 schwankt vermindert. Die niedrigste in der Hemisphäre, von den Vereinigten Staaten bis nach Patagonien.

Die Lebenserwartungen haben sich um 15 Jahre erhöht.

Infektions- und übertragbare Krankheiten wie die Poliomyelitis, die Malaria, der Neonatal-Wundstarrkrampf, die Diphtherie, die Masern, die Röteln, die Parodititis, der Keuchhusten und das Denguefieber wurden beseitigt; andere wie der Wundstarrkrampf, die Meningokokken-Hirnhautentzündung, die Gelbsucht Typ B, die Lepra, die Hirnhautentzündung bei Hämophilie und die Tuberkulose sind vollkommen unter Kontrolle.

Heutzutage sterben die Menschen in unserem Land an den gleichen Krankheiten, wie in den höchstentwickelten Ländern: Herzkreislauf-, Tumor- Erkrankungen, Unfällen und anderen, aber in viel geringerem Umfang.

Eine tiefgreifende Revolution wird durchgeführt, um die medizinischen Dienstleistungen näher zur Bevölkerung zu bringen, um deren Zugang zu den ärztlichen Zentren zu erleichtern, Leben zu bewahren und Schmerzen zu erleichtern.

Es werden tiefgreifende Untersuchungen realisiert, um bei Problemen genetischer und vorgeburtlicher Herkunft und mit der Geburt verbundenen die Kette zu unterbrechen, sie bis zu einem Minimum zu mildern oder abzuschwächen.

Kuba ist jetzt das Land mit der höchsten Pro-Kopf- Kennziffer an Ärzten; es verdoppelt fast die Zahl derjenigen, die ihm nachfolgen.

Die Wissenschaftszentren arbeiten ohne Pause, um vorbeugende bzw. therapeutische Lösungen gegen die schwersten Krankheiten zu suchen.

Die Kubaner werden das beste Gesundheitssystem der Welt haben, dessen Dienstleistungen sie weiter vollkommen gratis erhalten werden.

Die Sozialfürsorge umfaßt hundert Prozent alle Bürger des Landes.

85 Prozent der Bevölkerung ist Eigentümer der Wohnung. Diese ist frei von jeglichen Steuern. Die anderen 15 Prozent bezahlen eine absolut symbolische Miete, der sich kaum auf 10 Prozent des Gehalts beläuft.

Die Einnahme von Rauschgiften erreicht einen kleinen Kreis von Leuten, und man kämpft entschlossen dagegen.

Die Lotterie und andere Arten des lukrativen Spiels wurden seit den ersten Jahren der Revolution verboten, damit niemand bei seinen Erwartungen auf das Vorwärtskommen auf den Zufall baut.

Unser Fernsehen, Radio und Presse üben nicht die kommerzielle Publizität aus. Jegliche Promotion ist auf Anliegen der Gesundheit, der Bildung, der Kultur, der Körperkultur, des Sports, der gesunden Erholung, des Umweltschutzes, des Kampfes gegen die Rauschgifte, gegen Unfälle und andere Probleme sozialen Charakters ausgerichtet. Unsere Massenmedien erziehen, weder vergiften sie, noch entfremden. Es wird kein Kult der verfaulten Werte der Konsumgesellschaften betrieben.

Die Diskriminierung der Frauen, die heute 64% der Fach- und Wissenschaftlichen Kräfte darstellen, wurde beseitigt.

Seit den ersten Monaten der Revolution blieb nicht eine der vom Süden der Vereinigten Staaten nachgeahmten rassistischen Ausdrucksformen bestehen. In den letzten Jahren unternimmt die Revolution besondere Anstrengungen, um die Spuren zu beseitigen, welche die Armut und der fehlende Zugang zu den Kenntnissen in den Nachkommen derjenigen hinterlassen haben, die während Jahrhunderten versklavt worden waren, was objektive Unterschiede geschaffen hat, die dazu neigen, sich fortzupflanzen. Bald wird nicht einmal ein Schatten der Folgen jener schrecklichen Ungerechtigkeit bleiben.

Es gibt keinen Kult in Bezug auf irgendeine revolutionäre lebende Persönlichkeit, wie zum Beispiel Standbilder, offizielle Fotos, Straßen- oder Einrichtungsnamen. Diejenigen, die leiten sind Menschen und keine Götter.

In unserem Land gibt es weder paramilitärischen Kräfte noch Todesschwadronen, noch wurde jemals die Gewalt gegen das Volk verwendet, oder außergerichtliche Hinrichtungen durchgeführt, oder die Folter angewendet. Das Volk hat immer massenweise die Aktivitäten der Revolution unterstützt. Diese Kundgebung beweist das. (Beifall)

Unsere Gesellschaft ist Lichtjahre von dem entfernt, was bis heute auf der Welt vorgeherrscht hat. Es wird die Brüderlichkeit und die Solidarität zwischen den Menschen und den Völkern innerhalb und außerhalb des Landes gepflegt.

Die neuen Generationen und das gesamte Volk werden im Sinne des Umweltschutzes erzogen. Die Massenmedien werden zur Herausbildung eines ökologischen Bewußtseins verwendet.

Unser Land verteidigt mit Standhaftigkeit seine kulturelle Identität, assimiliert das Beste der anderen Kulturen und kämpft entschlossen gegen alles was entstellt, entfremdet und erniedrigt.

Die Entwicklung des gesunden und nicht berufsmäßigen Sports hat unser Land zu den höchsten Kennziffern bei Medaillen und Ehren auf Weltniveau geführt.

Die wissenschaftlichen Forschungen im Dienste unseres Volkes und der Menschheit haben sich hundertfach vervielfacht. Im Ergebnis dieser Bemühungen retten wichtige Arzneien Leben in Kuba und anderen Ländern.

Niemals wurde weder irgendeine biologische Waffe erforscht noch hergestellt, da das in totalem Gegensatz zur Ausbildung und zum Bewußtsein, in dem unser wissenschaftliches Personal erzogen worden ist und wird, steht.

In keinem anderen Volk ist der Geist der internationalen Solidarität so sehr verwurzelt.

Unser Volk unterstützte die argelischen Patrioten in ihrem Kampf gegen den französischen Kolonialismus, auf Kosten dessen die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu so einem wichtigen europäischen Land wie Frankreich beeinträchtigt wurden.

Wir schickten Waffen und Kämpfer, um Argelien gegen den marokkanischen Expansionismus zu verteidigen, als der König jenes Landes sich der Eisenbergwerke von Gara Yebilet, in der Nähe der Stadt Tinduf im Südwesten von Argelien bemächtigen wollte.

Das gesamte Personal einer Panzerbrigade hielt auf Anforderung der arabischen Nation Syrien zwischen 1973 und 1975 vor den Golanhöhen Wache, als jenes Gebiet ungerechtfertigt jenem Gebiet entrissen worden war.

Patricio Lumumba, der Führer der Demokratischen Republik Kongo, als sie gerade ihre Unabhängigkeit erreicht hatte, und von außen bedroht wurde, erhielt unsere politische Unterstützung. Als jener im Januar 1961 durch die Kolonialmächte ermordet worden war, halfen wir seinen Nachfolgern.

Vier Jahre danach, 1965, wurde kubanisches Blut im westlichen Gebiet des Tanganjika-Sees vergossen, wo der Che mit mehr als einhundert kubanischen Ausbildern die kongolesischen Rebellen unterstützte, die gegen die weißen Söldner im Dienste von Mobuto, dem Mann des Westens, kämpften. Man weiß nicht, in welchen europäischen Banken dessen 40 Millionen geraubte Dollar aufbewahrt sind, nicht in wessen Macht sie sich befinden.

Blut von kubanischen Ausbildern wurde vergossen, als sie die Kämpfer der Afrikanischen Partei für die Unabhängigkeit von Guinea und Kap Verde ausbildeten und unterstützten, die unter dem Oberbefehl von Amilcar Cabral um die Unabhängigkeit jener ehemaligen portugiesischen Kolonien kämpften.

Etwas Ähnliches geschah während zehn Jahren, während denen dem MPLA von Agosthino Neto im Kampf für die Unabhängigkeit von Angola geholfen wurde. Nachdem diese erreicht worden war, und während 15 Jahren, nahmen mehrere Hunderttausende von kubanischen Freiwilligen an der Verteidigung von Angola gegen die Angriffe der rassistischen südafrikanischen Truppen teil, die im Komplott mit den Vereinigten Staaten und den schmutzigen Krieg ausnutzend Millionen von Minen setzten, ganze Orte dem Erdboden gleichmachten und mehr als eine halbe Million angolanischer Männer, Frauen und Kinder ermordeten.

In Cuito Cuanavale und an der Grenze zu Namibia, im Südwesten von Angola versetzten angolanische und namibische Kräfte und 40 000 kubanische Soldaten den südafrikanischen Truppen einen endgültigen Schlag —Letztere besaßen damals sieben Atombomben, die durch Israel geliefert worden waren, oder herzustellen geholfen wurden, bei vollkommener Kenntnis und Beihilfe seitens der Regierung der Vereinigten Staaten.— Das bedeutete die unmittelbare Befreiung von Namibia, und beschleunigte vielleicht um zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre das Ende des Apartheid.

Während fast 15 Jahren nahm Kuba einen Ehrenplatz bei der Solidarität mit dem heldenhaften Volk von Vietnam ein, in einem barbarischen und brutalen Krieg der Vereinigten Staaten, der vier Millionen Vietnamesen tötete, außer der Zahl der Verletzten und Kriegsbeschädigten; der seinen Grund und Boden mit chemischen Produkten überflutete, die unberechenbare, noch vorhandene Schäden anrichteten. Der Vorwand: Vietnam, ein armes und unterentwickeltes Land, 20 000 Kilometer entfernt von den Vereinigten Staaten gelegen, sei eine Bedrohung für die nationale Sicherheit jenes Landes.

Kubanisches Blut wurde gemeinsam mit dem von Bürgern verschiedener lateinamerikanischer Staaten vergossen, und gemeinsam mit dem kubanischen und lateinamerikanischen Blut des Che, der auf Anweisungen der Agenten der Vereinigten Staaten in Bolivien ermordet wurde, als er verwundet und gefangengenommen worden und seine Waffe durch einen Schuß im Kampf unbrauchbar geworden war.

Kubanisches Blut von Bauarbeitern, die dabei waren, einen Flughafen fast fertigzustellen, der vital für die Wirtschaft einer sehr kleinen vom Tourismus lebenden Insel war, wurde bei der Verteidigung von Grenada vergossen, die durch die Vereinigten Staaten mit zynischen Vorwänden überfallen wurde.

Kubanisches Blut wurde in Nicaragua vergossen, als die Ausbilder unserer Streitkräfte die tapferen nicaraguanischen Soldaten trainierten, die gegen den schmutzigen Krieg kämpften, der von den Vereinigten Staaten gegen die sandinistische Revolution organisiert und bewaffnet wurde.

Und ich habe nicht alle Beispiele erwähnt.

Die heroischen internationalistischen kubanischen Kämpfer, die ihr Leben gaben, indem sie die heilige Pflicht erfüllten, den Kampf für die Unabhängigkeit von anderen Brudervölkern zu unterstützen überschreiten die Zweitausend. In keinem jener Länder gibt es ein kubanisches Eigentum.

Kein anderes Land in unserer Ära hat so eine glänzende Seite der aufrichtigen und uneigennützigen Solidarität aufzuweisen.

Kuba hat immer mit seinem Beispiel gepredigt. Es hat niemals gewankt. Es hat niemals das Anliegen eines anderen Volkes verkauft. Es hat niemals Zugeständnisse gemacht. Es hat niemals Prinzipien verraten. Nicht umsonst wurde es vor nur 48 Stunden durch Zuruf im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen als Mitglied der Menschenrechtskommission für weitere drei Jahre wiedergewählt. Es integriert dieses Organ ununterbrochen während 15 Jahren.

Mehr als eine halbe Million Kubaner erfüllte internationalistische Missionen als Kämpfer, Lehrer, technische Fachkräfte oder als Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Mehrere Zehntausende von den letzteren haben während 40 Jahren Dienste geleistet und Millionen Menschenleben gerettet. Zum jetzigen Zeitpunkt arbeiten dreitausend Fachärzte in Allgemeinmedizin und andere Mitarbeiter des Gesundheitswesens in den abgelegensten Gebieten von 18 Ländern der Dritten Welt, wo sie mittels der vorbeugenden und therapeutischen Medizin jedes Jahr mehrere Hunderttausende von Menschenleben retten, und die Gesundheit von Millionen Menschen bewahren oder wiederherstellen, ohne einen einzigen Centavo für ihre Dienstleistungen einzunehmen.

Ohne die der Organisation der Vereinten Nationen angebotenen kubanischen Ärzte, für den Fall, daß jene die notwendigen Fonds erlangt — ohne die ganze Nationen und sogar vollständige Gebiete von Schwarzafrika Gefahr laufen, zu verschwinden— wären die unerläßlichen und dringenden Programme zur Bekämpfung des AIDS nicht zu verwirklichen.

Die entwickelte kapitalistische Welt hat reichhaltiges Finanzkapital geschaffen, aber sie hat nicht das geringste menschliche Kapital geschaffen, welches die Dritte Welt verzweifelt braucht.

Kuba hat Techniken entwickelt, um mittels des Radio Lesen und Schreiben zu lehren, und zwar mit Texten, die bis jetzt in fünf Sprachen erarbeitet wurden: Kreolisch, Portugiesisch, Französisch, Englisch und Spanisch, die schon in einigen Ländern in die Praxis umgesetzt werden. Es ist dabei ein ähnliches Programm von außerordentlicher Qualität auf Spanisch zu beenden, um mittels des Fernsehens zu alphabetisieren. Das sind Programme, die von Kuba erdacht wurden und die echt kubanisch sind. Die Exklusivität des Patents interessiert uns nicht. Wir sind bereit, sie allen Ländern der Dritten Welt anzubieten, wo die größte Anzahl von Analphabeten vorhanden ist, und zwar ohne einen Centavo 8einzunehmen. In fünf Jahren könnte man die 800 Millionen Analphabeten bei einem minimalen Aufwand um 80 Prozent vermindern.

Als die UdSSR und der sozialistische Block verschwanden, setzte niemand einen einzigen Centavo auf das Überleben der Kubanischen Revolution. Die Vereinigten Staaten verschärften die Blockade. Es entstanden die Torricelli- und Helms-Burton-Gesetze, beide sind exterritorial. Unsere Märkte und wichtigsten Lieferquellen verschwanden abrupt. Der Kalorien- und Protein- Verbrauch verminderte sich fast auf die Hälfte. Das Land widerstand und schritt auf sozialem Gebiet bedeutend voran. Heute hat es einen großen Teil seiner Ernährungserfordernisse wiedergewonnen und schreitet beschleunigt auf anderen Gebieten voran. Selbst unter jenen Bedingungen haben das jahrelang verwirklichte Werk und geschaffene Bewußtsein das Wunder vollbracht. Weshalb widerstanden wir? Weil die Revolution immer mit der Unterstützung des Volkes rechnen konnte, rechnen kann und jedes Mal mehr rechnen werden kann, eines intelligenten, immer mehr einigen, gebildeteren und kämpferischeren Volkes.

Kuba, welches das erste Volk war, daß sich mit dem nordamerikanischen Volk am 11. September 2001 solidarisierte, war auch das erste, das vor dem neofaschistischen Charakter warnte, welche die Politik der extremen Rechten der Vereinigten Staaten, die betrügerisch im November des Jahres 2000 die Macht übernommen hatte, sich vorgenommen hatte, der Welt aufzuzwingen. Diese Politik entstand nicht bewegt durch den schrecklichen Terroranschlag gegen das Volk der Vereinigten Staaten, der von Mitgliedern einer fanatischen Organisation verübt wurde, die in der Vergangenheit anderen nordamerikanischen Verwaltungen diente. Es war eine kalt bedachte und erarbeitete Denkweise, die das Aufrüsten und die kolossalen Ausgaben für Bewaffnung erklären, als der Kalte Krieg schon nicht mehr existierte und das, was im September geschah, noch lange nicht geschehen war. Die Tatsachen des 11. Tages jenes unheilvollen Monats des Jahres 2001 dienten als idealer Vorwand, um es in die Tat umzusetzen.

Am 20. September jenes Jahres drückte der Präsident Bush das offen vor einem durch die tragischen, sich neun Tage vorher ereigneten Geschehnisse beeindruckten Kongreß aus. Indem er sonderbare Begriffe verwendete sprach er von „unendlicher Gerechtigkeit" als Ziel eines scheinbar auch unendlichen Krieges:

„Das Land darf keine einzelne Schlacht erwarten, sondern einen andauernden Feldzug, einen in unserer Geschichte beispiellosen Feldzug".

„Wir werden jegliche Kriegswaffe benutzen, die notwendig ist".

„Jegliche Nation, an jedem Ort, hat jetzt eine Entscheidung zu treffen: Entweder sie sind auf unserer Seite oder auf der Seite des Terrorismus".

„Ich habe die Streitkräfte angewiesen, im Alarmzustand zu sein, und es gibt dafür einen Grund: es nähert sich der Zeitpunkt, an dem wir in Aktion treten."

„Dies ist ein Kampf der Zivilisation".

„Die Errungenschaften unserer Zeit und die Hoffnung für alle Zeiten hängen von uns selbst ab".

„Wir wissen nicht, wie dieser Konflikt verlaufen wird, aber wir wissen sehr wohl, wie er enden wird [...] Und wir wissen, daß Gott nicht neutral ist."

Sprach da ein Staatsmann oder ein unbezähmbarer Fanatiker?

Zwei Tage später, am 22. September, prangerte Kuba diese Rede als den Entwurf der Idee einer militärischen Weltdiktatur an, und zwar unter der Schirmherrschaft der rohen Gewalt, ohne Gesetze noch internationale Einrichtungen irgendeiner Art.

Die UNO, die in der momentanen Krise absolut ignoriert wird, hätte weder Autorität noch irgendein Vorrecht; es gäbe einen einzigen Anführer, einen einzigen Richter, ein einziges Gesetz.

Monate später, als die Akademie von West Point 200 Jahre alt wurde, bei der Graduierungsveranstaltung von 958 Kadetten, die am 3. Juni 2002 stattfand, vertiefte der Präsident Bush seine Gedanken durch eine hitzige Ansprache an die jungen Militärs, die an diesem Tag ihr Diplom erhielten, in der seine essentiellen festen Ideen enthalten sind:

„Unsere Sicherheit braucht es, daß wir die militärische Kraft umformen, die Sie leiten werden. Dies ist eine Kraft, die bereit sein muß, unmittelbar und in jeglichem dunklen Winkel der Welt anzugreifen. Und unsere Sicherheit braucht es, daß wir für einen vorbeugenden Angriff bereit sind, wenn es notwendig wäre, unsere Freiheit zu verteidigen und unsere Leben zu verteidigen."

„Wir müssen terroristische Zellen in 60 oder mehr Ländern aufdecken..."

„Wir werden Euch, unsere Soldaten, hinschicken, wo Ihr notwendig wärt."

„Wir werden die Sicherheit Amerikas und den Frieden der Welt nicht in der Gewalt einer Handvoll von Terroristen und verrückter Tyrannen lassen. Wir werden diese düstere Bedrohung unseres Landes und der Welt beseitigen."

„Einige sind besorgt, daß es wenig diplomatisch und unhöflich wäre, in Ausdrücken wie Gutes und Böses zu sprechen. Ich bin nicht einverstanden. [...] Wir stehen vor einem Konflikt zwischen dem Guten und dem Bösen, und Amerika wird immer das Böse bei seinem Namen nennen. Wenn wir dem Bösen und den anarchischen Regimen die Stirn bieten, dann bereiten wir kein Problem, sondern wir decken ein Problem auf. Und wir werden die Welt im Kampf gegen das Problem leiten."

In der Rede , die ich bei der Offenen Tribüne hielt, die auf dem Platz der Revolution „Antonio Maceo" in Santiago de Cuba am 8. Juni 2002 vor einer halben Million Einwohner von Santiago stattfand, drückte ich aus:

„Wie man feststellen kann, erscheint in der Rede (von West Point) keine einzige Erwähnung über die Organisation der Nationen, keine einzige Phrase, die das Recht der Völker auf Sicherheit und Frieden, die Notwendigkeit einer von Normen und Prinzipien regierten Welt erwähnt."

"Die Menschheit hat vor knapp einem Zweidritteljahrhundert die bittere Erfahrung des Nazismus kennengelernt. Hitler hatte als untrennbaren Verbündeten die Angst, die er in der Lage war seinen Gegnern einzuflößen. [...] Inhaber einer fürchterlichen Militärgewalt brach ein Krieg aus, der die Welt in Brand steckte. Das Fehlen von Weitblick und die Feigheit der Politiker der stärksten europäischen Mächte jener Epoche führten zu einer großen Tragödie."

"Ich glaube nicht, daß man in den Vereinigten Staaten ein faschistisches Regimen errichten kann. Innerhalb ihres politischen Systems hat man schwere Fehler und Ungerechtigkeiten begangen —von denen viele noch andauern—, aber das nordamerikanische Volk besitzt bestimmte Institutionen, Traditionen, Erziehungs-, kulturelle und ethische Werte, die das fast unmöglich machen würden. Die Gefahr besteht in der internationalen Sphäre. Die Befugnisse und Vorrechte eines Präsidenten und so ein riesiges Netz der militärischen, ökonomischen und technologischen Macht dieses Staates sind derartig, daß tatsächlich und auf Grund von vollkommen vom Willen des nordamerikanischen Volkes entfernten Umständen, begonnen wird, die Welt mit Methoden nazistischer Konzeption zu regieren."

"Die miserablen Insekten, die 60 oder mehr Nationen der Welt bewohnen, die von ihm, seinen engsten Mitarbeitern, und im Fall von Kuba von seinen Freunden aus Miami, ausgewählt wurden, zählen überhaupt nicht. Sie stellen die ‚dunklen Winkel der Welt‘ dar, die Gegenstand ihrer ‚überraschenden und vorbeugenden‘ Attacken sein können. Unter ihnen befindet sich Kuba, die man außerdem zu denen zählt, die den Terror begünstigen."

Ich erwähnte zum ersten Mal die Idee einer Welttyrannei, ein Jahr, 3 Monate und 19 Tage vor dem Angriff auf Irak.

In den Tagen vor Kriegsbeginn wiederholte der Präsident Bush, daß er wenn es notwendig wäre, jegliches Mittel des Nordamerikanischen Arsenals verwenden würde, d.h. Atomwaffen, chemische und biologische Waffen.

Davor hatte schon der Angriff und die Besetzung von Afghanistan stattgefunden.

Heute verraten die sogenannten „Dissidenten", von der hitlerischen Regierung von Bush bezahlte Söldner, nicht nur ihr Vaterland, sondern auch die Menschheit.

Gegenüber den unheilvollen Plänen gegen unser Vaterland seitens jener extremen neofaschistischen Rechten und ihrer Verbündeten der terroristischen Mafia von Miami, die ihnen den Sieg durch den Wahlbetrug sicherten, würden wir gerne wissen, wie viele von denen, die von scheinbaren linken und humanistischen Positionen aus unser Volk wegen der rechtmäßigen Maßnahmen angegriffen haben, die wir uns in legitimer Verteidigung gegenüber den aggressiven Plänen der Supermacht zu treffen gezwungen sahen, die sich wenige Meilen von unseren Küsten weg befindet und einen Militärstützpunkt in unserem eigenen Territorium hat, haben diese Worte lesen können, sich ihrer bewußt werden können, die in den Reden des Herrn Bush angekündigte Politik denunzieren und verurteilen können, auf die ich mich bezog, bei der die unheilvolle internationale nazifaschistische Politik seitens des Führers eines Landes proklamiert wird, das die mächtigste Militärkraft besitzt, die jemals ausgedacht wurde, dessen Waffen zehnmal die wehrlose Menschheit zerstören können.

Die ganze Welt hat sich mobilisiert gegenüber den schrecklichen Bildern der durch furchtbare Bombardierungen zerstörten und in Brand gesteckten Städte, der verstümmelten Kinder und zerstückelten Kadaver von unschuldigen Menschen.

Indem ich die genügend bekannten opportunistischen, demagogischen und politisierenden Gruppen beiseite lasse, beziehe ich mich jetzt grundsätzlich auf die, welche Kuba freundschaftlich gesinnt und geschätzte Kämpfer waren. Wir möchten nicht, daß diejenigen, die es unserer Meinung nach ungerechtfertigt angegriffen haben, aus Desinformation oder Fehlen einer bedachten und tiefgreifenden Analyse, unendlichen Schmerz empfinden müssen, wenn eines Tages unsere Städte zerstört und unsere Kinder und ihre Mütter, Frauen und Männer, Jugendliche und Greise durch die Bomben des Nazifaschismus zerfetzt werden, und sie erkennen, daß ihre Erklärungen zynisch vom Aggressor manipuliert wurden, um einen militärischen Angriff gegen Kuba zu rechtfertigen.

Der menschliche Schaden kann nicht nur an den Zahlen der toten und verstümmelten Kinder gemessen werden, sondern auch an den Millionen von Kindern und Müttern, Frauen und Männern, Jugendlichen und Greisen, die für den Rest ihres Lebens unter dem erlittenen Schock leiden werden.

Wir respektieren vollkommen die Meinungen, die aus religiösen, philosophischen oder humanitären Gründen sich gegen die Todesstrafe wenden, die wir, die kubanischen Revolutionäre, auch verabscheuen, und zwar aus tiefergreifenden Gründen als denen von den Gesellschaftswissenschaften in Bezug auf Delikte behandelten, die heutzutage in unserem Land untersucht werden. (Beifall) Es wird der Tag kommen, an dem wir den so edelmütig durch den Pastor und innigen Freund Lucius Walker in seiner Rede ausgedrückten Wünschen entsprechen können, jene Strafe abzuschaffen. Man kann die besondere Besorgnis in bezug auf das Thema verstehen, da bekannt ist, daß die Mehrheit der in den Vereinigten Staaten hingerichteten Personen Afro-Nordamerikaner und Lateinamerikaner sind, nicht wenige Male unschuldig, besonders in Texas, Champion der Todesstrafe, wo der Präsident Bush Gouverneur war und wo niemals ein einziges Leben begnadigt wurde.

Die kubanische Revolution stand vor dem Dilemma, entweder das Leben von Millionen Mitbürgern zu schützen, indem sie die drei Hauptentführern eines Passagierbootes mit der rechtlich festgelegten Todesstrafe bestrafte —welche von der US-Regierung angeregt worden waren, die versucht, das Kriminellen-Potential zu ermutigen, Schiffe oder Flugzeuge mit Passagieren an Bord zu überfallen, wobei deren Leben stark gefährdet werden, damit günstige Voraussetzungen für einen Angriff auf Kuba geschaffen werden und indem sie eine Welle von schon in Gang befindlichen Entführungen entfesselte, die sofort gestoppt werden mußte (Beifall)— oder mit gekreuzten Armen zuzusehen. (Ausrufe von: „Nein!") Wir können niemals davor zaudern, Söldner zu verhaften, die den Angreifern dienen und die Terroristen, die Passagierflugzeuge und -schiffe entführen, oder Taten ähnlicher Schwere verüben, von den Gerichten gemäß gültiger Gesetzgebung mit den strengsten Strafen zu verurteilen — auch wenn uns das mißfällt— wenn es sich um den Schutz des Lebens der Söhne und Töchter eines Volkes handelt, welches entschlossen ist, bis zum Ende zu kämpfen.

Nicht einmal Christus, der die Händler mit Peitschenschlägen aus dem Tempel wegjagte, würde auf die Verteidigung des Volkes verzichten. (Beifall)

Gegenüber seiner Heiligkeit, dem Papst Johannes Paul II, empfinde ich einen ehrlichen und tiefgreifenden Respekt. Ich verstehe und bewundere seinen edlen Kampf um das Leben und den Frieden. Niemand hat sich so stark und so ausdauernd wie er gegen den Irak-Krieg gewendet. Ich bin absolut sicher, daß er den Chiiten und Sunniten nicht empfohlen hätte, sich töten zulassen, ohne sich zu verteidigen; den Kubanern würde er auch nicht Ähnliches empfehlen. Er weiß ganz genau, daß dies kein Problem unter Kubanern ist; das ist ein Problem zwischen dem kubanischen Volk und der US-Regierung.

Die Politik der US-Regierung ist so provokatorisch und so unverschämt, daß am vorigen 25. April Herr Kevin Whitaker, Leiter des Kuba-Büros beim State Department, dem Leiter unserer Interssenvertretung in Washington gesagt hat, daß das dem Nationalen Sicherheitsrat untergeordnete Binnensicherheitsamt meine, die kontinuierlichen Entführungen aus Kuba wären eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA, und er forderte von der kubanischen Regierung, alle notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung von Taten dieser Art zu treffen, als ob sie nicht diejenigen gewesen wären, die jene Entführungen verursacht und angeregt hätten, und, als ob nicht wir diejenigen gewesen wären die, um das Leben und Sicherheit der Passagieren zu schützen und seit langer Zeit in Kenntnis der kriminellen Pläne des faschistischen Rechtsextremisten gegen Kuba, drastische Maßnahmen getroffen hätten, um das zu vermeiden. Nachdem dieser Kontakt vom 25. ihrerseits durchsickern lassen wurde, hat das bei der terroristischen Mafia von Miami einen großen Aufruhr geschaffen. Sie verstehen immer noch nicht, daß ihre direkten oder indirekten Drohungen gegen Kuba keinem in unserem Land den Schlaf rauben.

Die Heuchelei der westlichen Politik und von einer zahlreichen Gruppe von mittelmäßigen Führern ist so groß, daß sie auf dem Grund des Atlantischen Ozeans nicht Platz haben würde. Jede Maßnahme, die Kuba zu seiner legitimen Verteidigung trifft, wird unter den ersten Nachrichten von fast allen Massenmedien veröffentlicht. Aber, als wir denunzierten, daß Dutzenden von ETA-Mitgliedern während des Mandats eines spanischen Regierungschefs außergerichtlich hingerichtet wurden, ohne daß jemand protestierte, bzw. vor der Menschenrechtskommission der UNO denunzierte, und ein anderer Regierungschef, zu einem schwierigen Zeitpunkt des Kosovo-Krieges dem US-Präsident empfohlen hat, den Krieg zu verschärfen, die Bombardierungen zu vervielfachen und Zivilobjekte anzugreifen, was den Tod von Hunderten von Unschuldigen und ein immenses Opfer an Millionen von Personen anrichtete, sagt die Presse nur: „Castro fällt über Felipe und Aznar her". Vom wirklichen Inhalt, kein Wort.

In Miami und in Washington wird heute diskutiert, wo, wie und wann Kuba angegriffen, oder das Problem der Revolution gelöst werden wird.

Kurzfristig wird über ökonomische Maßnahmen gesprochen, die die brutale Blockade verhärten sollen, aber sie wissen noch nicht, welche auszuwählen sind, mit welchen sie sich abfinden sich zu streiten, und welche Effektivität sie haben könnten. Es bleiben ihnen sehr wenige zur Verfügung. Sie haben fast alle verausgabt.

Ein zynischer Gauner, ungerechterweise Lincoln mit Vorname genannt und Díaz-Balart mit Familienname, enger Freund und Berater des Präsidenten Bush, erklärte in einer Fernsehkette von Miami folgende enigmatische Worte: „Ich kann nicht ins Detail gehen, aber wir sind dabei, diesen Teufelskreis zu brechen."

Welche Methode zur Handhabung des Teufelskreises meint er? Mich physisch ausgehend von den anspruchsvollen modernen Mittel, die sie entwickelt haben, zu eliminieren, sowie ihnen Herr Bush vor den Wahlen in Texas versprochen hat? Oder Kuba nach dem Irakstil anzugreifen?

Wenn es das Erste wäre, bereitet mir das absolut keine Sorgen. Die Ideen, für die ich das ganze Leben gekämpft habe, können nicht sterben, und werden sehr lange am Leben bleiben.

Wenn die Formel wäre, Kuba wie Irak anzugreifen, würde mich das sehr schmerzen, wegen der Kosten an Lebensopfern und der enormen Zerstörung, die das für Kuba bedeuten würde. Aber vielleicht würde dieser der letzte der faschistischen Angriffe dieser Verwaltung sein, weil der Kampf sehr lange dauern würde, bei dem die Aggressoren nicht nur mit einer Armee zu kämpfen haben würden, sondern mit Tausenden von Armeen, die sich ständig vervielfältigen würden, und die den Gegner einen so hohen Preis an Opfern zahlen lassen würden, daß er weit über dem Budget der Leben seiner Söhne liegen würde, welches das nordamerikanische Volk bereit wäre, für die Abenteuer und Ideen des Präsidenten Bush zu zahlen; heute mit einer mehrheitlicher, aber abnehmender Unterstützung, morgen auf Null reduziert.

Das nordamerikanische Volk selbst, die Millionen von Personen mit hohem kulturellen Niveau, die dort nachdenken und denken, ihre ethischen Grundprinzipien, Dutzende von Millionen Computer für die Kommunikation, hundertmal mehr als am Ende des Vietnam-Krieges werden beweisen, daß man nicht das ganze Volk und vielleicht nicht einmal einen Teil davon, die ganze Zeit betrügen kann. Eines Tages wird es jenen die Zwangsjacke anziehen werden, bei denen es notwendig sein wird, bevor sie das Leben in diesem Planet auslöschen können.

Im Namen der hier an diesem 1. Mai versammelten Million von Personen, möchte ich der Welt und dem nordamerikanischen Volk eine Botschaft ausrichten:

Wir möchten nicht, daß das Blut von Kubanern und Nordamerikanern in einem Krieg vergossen wird; wir möchten nicht, daß eine unberechenbare Zahl von Menschen, die freundschaftlich sein könnten, in einem Krieg verloren geht. Aber nie zuvor hatte ein Volk so heilige Sachen zu verteidigen, und für so tiefgreifende Überzeugungen zu kämpfen, so daß es vorzieht, vom Erdboden zu verschwinden, als auf das edle und großzügige Werk zu verzichten, wofür viele Generationen von Kubanern mit dem hohen Preis von vielen Leben seiner besten Söhne bezahlt haben.

Uns begleitet die tiefgreifendste Überzeugung darüber, daß die Ideen mehr als die Waffen können, egal wie anspruchsvoll und gewaltig sie seien.

Sagen wir, wie Che, als er sich von uns verabschiedet hat:

Immer vorwärts bis zum Sieg!

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