Donnerstag, 30. April 2009

Der Tag der Armen der Welt

Reflexionen des Genossen Fidel: Der Tag der Armen der Welt

Morgen ist der Internationale Feiertag der Werktätigen.

Karl Marx hat zur Einheit aufgerufen: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!”, obwohl viele Arme keine Proletarier waren. Lenin, hat es noch weiter gefasst, und rief ebenfalls die Bauern und die kolonisierten Völker dazu auf, gemeinsam unter der Führung des Proletariats zu kämpfen.

Das Datum für den Feiertag wurde zu Ehren der Märtyrer von Chicago ausgewählt, die am 1. Mai 1886 einen Streik begonnen haben, und zwar in einem kapitalistischen Land, deren arbeitende Mehrheit unter der Arbeitslosigkeit und anderen Katastrophen im Zusammenhang mit den Wirtschaftskrisen litt, letztere untrennbarer Bestandteil des Systems. Ihre Rechte wurden nicht anerkannt und die Gewerkschaften wurden von der Bourgeoisie als Terrororganisationen angesehen, die dem Volk der Vereinigten Staaten Feind sind.

Die Kapitalisten haben später zu ihren besten Waffen gegriffen: die Teilung und den Ökonomismus, um den revolutionären Kampf abzubauen. Die Arbeiterbewegung teilte sich und die gewerkschaftlichen Forderungen waren für Viele inmitten der herrschenden Armut das Hauptziel, mehr als die Veränderung der Gesellschaft.

Die Vereinigten Staaten wurde zum kapitalistischen Land mit den größten Einkommensunterschieden zwischen den Reichen und den Armen. Im Schatten ihrer Hegemonie verwandelte sich Lateinamerika seinerseits in das Gebiet der Dritten Welt, wo die Ungleichheiten zwischen Reichen und Armen tief greifender waren. Die Reichen genossen einen Lebensstandard, der denen der Bourgeoisie der entwickelten Länder von Europa vergleichbar ist. Das Gefühl eines Vaterlandes war in den reichsten Schichten der Bevölkerung verschwunden.

Der Zusammenstoß der großen Macht des Nordens und der Kubanischen Revolution war unvermeidbar. Der heldenhafte Widerstand des Volkes unseres kleine Landes wurde unterschätzt.

Heute sind sie bereit, uns zu verzeihen, wenn wir uns damit abfinden würden, wieder in den Pferch zurückzukehren, wie Sklaven, die, nachdem sie die Freiheit kennen gelernt haben, erneut Peitsche und Joch akzeptieren würden.

Jetzt windet sich der Planet zwischen Wirtschaftskrisen, Pandemien, Veränderungen des Klimas, Kriegsgefahren und anderen gleichzeitig auftretenden Problemen. Die politische Aufgabe wird komplizierter, und es gibt noch diejenigen, die illusorisch glauben, dass sie mit den Völkern wie Marionetten umgehen können.

Das letzte Wort über die zukünftige Entwicklung der jetzigen US-amerikanischen Regierung kann noch nicht gesagt werden. Es gibt neue Elemente, sowohl objektiver als auch subjektiver Natur. Wir analysieren und beobachten sorgfältig jeden ihrer Schritte. Wir sind nicht Brandstifter, wie sich einige das vorstellen, aber wir sind auch keine Dummköpfe, die sich einfach von jenen betrügen lassen, die glauben, dass das einzige Wichtige auf der Welt die Marktgesetze und das kapitalistische Produktionssystem sind. Uns obliegt allen die Pflicht, für den Frieden zu kämpfen; es gibt keine andere Alternative. Jedoch sollte der Gegner sich niemals die Illusion machen, dass Kuba kapituliert.

Wir hoffen, dass weiterhin jeden Ersten Mai tausende Männer und Frauen aus allen Ecken und Enden der Welt gemeinsam mit uns den Internationalen Feiertag der Werktätigen begehen, den wir seit 50 Jahren immer feiern. Nicht umsonst hatten wir schon lange vor dem Ersten Mai 1959 verkündet, dass unsere Revolution, die Revolution der einfachen Menschen, durch die einfachen Menschen und für die einfachen Menschen sein würde. Die Erfolge unseres Vaterlandes auf dem Gebiet des Bildungswesens, im Gesundheitswesen, in Wissenschaft, Kultur und anderen Bereichen, und besonders die Kraft und Einheit des Volkes, beweisen es, trotz der erbarmungslosen Blockade.


Fidel Castro Ruz

30. April 2009
18:18 Uhr

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